Vier Fäuste für ein Halleluja (1971, Continuavano a chiamarlo Trinità)
Vier Fäuste schließt direkt an Die rechte und die linke Hand des Teufels an. Zu Beginn lernen wir die raubeinigen Eltern vom „Kleinen“ (Bambino, Spencer) und dem „müden Joe“ (Trinità, Terence Hill) kennen, die in einer abgewrackten Holzhütte am Rande einer Wüste leben. Die (Puff)mutter schimpft herum, vertreibt Diebe mit einer Schrotflinte und kredenzt dann einen anständigen Braten. Der Vater spielt den Sterbenden, dessen letzter Wunsch es wäre, dass sein älterer Sohn den jüngeren unter die Fittiche nimmt. Aus Joe soll endlich ein anständiger Ganove werden, der nicht mehr ziellos durchs Leben läuft. Widerwillig tut sich der Kleine also erneut mit seinem kleinen Bruder zusammen.

Die zwei reiten nach San Antonio, wo sich einige Gelegenheiten für fette Beute anbieten. Um eine schöne Siedlertochter zu beeindrucken, gibt sich der müde Joe als Geheimagent aus, was sich im Ort schnell herumspricht und zu einiger Verwechslungs-Comedy führt. Ein reicher Typ nutzt ein Kloster, um dort Waffen für illegalen Weiterverkauf zu lagern. Trinità will sich erneut darum kümmern, dass Gerechtigkeit geschieht.
An der Erfolgsformel des ersten Teils hat man nicht gerüttelt, und so gibt es auch diesmal brüderliches Gezanke, viel Humor, markige Sprüche und lustige Situationen. Und es wird wieder ein Weg gefunden, um eine ganze Herde von Männern von ihren Pistolen zu befreien: Da das Kloster ein Ort Gottes ist, wo keine Waffen erlaubt sind, kann es im Finale wieder eine riesige Massenschlägerei geben.

Vier Fäuste ist fast so lustig ist wie der erste Teil, hat einige erinnerungswürdige Szenen und Momente, und gehört deutlich zu den besseren Filmen des Duos. Die Fortsetzung hat nicht mehr die narrative Dichte des Vorgängers, der ohnehin schon sehr locker wahr, dafür gibt es ein paar Ohrfeigen und eine Fressszene mehr. Die blonde Siedlertochter, die den müden Joe erwachen lässt, ist schöner als beide Mormonentöchter im Vorgängerfilm zusammen und wird vom finnischen Model Yanti Somer verkörpert, der eine bescheidene, kurze Filmkarriere vergönnt war. Sehr ungewöhnlich: Obwohl es sich um eine Fortsetzung handelt, spielen hier einige Darsteller des ersten Teils erneut in anderen Rollen wieder mit.

In Deutschland ist Vier Fäuste für ein Halleluja bis heute einer der größten Erfolge an den Kinokassen. Mehr als elf Millionen Besucher lockte der Film 1972 in die Lichtspielhäuser. 1982 erhielt er mit neuer Synchronisation von Rainer Brandt eine Wiederaufführung. Diese um ein paar Minuten gekürzte Fassung wurde in den folgenden Jahren auch im Fernsehen immer wieder gezeigt und auf Blu-Ray als „Comedy-Fassung“ neben der ursprünglichen „Kino-Fassung“ veröffentlicht. Die Brandt-Synchros sind bekannt für ihre flapsige, schnoddrige Sprache und zusätzliche Dialogzeilen, wo vorher keine waren. Bud Spencer sagt hier etwa „Hoffentlich halten’s die Hosen aus“, als er Bohnen isst und „Mach schon Platz, ich bin der Landvogt!“ Wenn „Halleluja“ im deutschen Titel stand, durfte man damals davon ausgehen, dass eine Westernkomödie vorliegt – so auch bei Verflucht, verdammt und Halleluja (1972, ebenso mit Terence Hill und Yanti Somer) oder dem großartigen, leider zu wenig beachteten Man nennt mich Halleluja (1971).

Übrigens: Ein bayerischer Pizzamacher hat das 50-jährige Jubiläum des Films zum Anlass genommen und ihn als Werbesujet verwendet:

Übrigens #2: Nicht nur mit Tiefkühl-Kulinarik, auch mit einer Statue hat man ihn gewürdigt: Ein Jahr nach Buds Tod hat man 2017 ihm zu Ehren in Budapest eine Bronzestatue errichtet. Der Bronze-Bud trägt den Sattel genau wie der echte Bud zu Beginn des Films und der Sockel ist mit einem Zitat von Hill versehen. Was für ein schöner Schlusssatz, und wie viele Paare können das von sich behaupten? – Auf dem Sockel steht übersetzt: „Wir haben uns nie gestritten – Terence Hill.“
