Bud Spencer Marathon Nr. 7: Freibeuter der Meere

Freibeuter der Meere (1971, Il corsaro nero)

Gerade noch im Wilden Westen, geht’s jetzt nach Tortuga für einen Mantel-und-Degen-Film der alten Schule. Terence Hill ist der britische Piratenkapitän Blackie, der wie drei andere Kapitäne an spanisches Gold gelangen will. Einer von ihnen ist Bud Spencer in einer kleinen Nebenrolle. Er und Blackie sind für die gesamte Länge des Films erbitterte Gegner. Noch dazu hat Blackie einen großen, bärtigen Dampfhammer im Schlepptau, den locker auch Bud verkörpern hätte können.

Terence Hill macht sich gut mit dem Degen, einem Errol Flynn macht er natürlich keine Konkurrenz. Die dünne Handlung plätschert vor sich hin, Spannungsbogen gibt es keinen. Die Swashbuckler, also Mantel-und-Degen-Filme hatten ihren Höhepunkt circa in den 1930ern/1940ern, mit Werken wie The Adventures of Robin Hood (1938; Robin Hood, König der Vagabunden) und The Mark of Zorro (1940, Im Zeichen des Zorro). Il corsaro nero ist davon ein müder, einfallsloser Abklatsch ohne Antrieb und gute Ideen. Ein belangloser Abenteuerfilm, bei dem man zumindest bei den Kostümen einigen Aufwand betrieben hat. Während die Trinità-Filme Western-Romantik verbreiteten, will hier einfach kein Südsee-Flair aufkommen.

Dabei hätte es so viel Potential gegeben: Spencer und Hill als zwei konkurrierende, wagemutige Piratenkapitäne, die mit ihren Männern auf der Jagd nach Abenteuern, Ruhm und Gold sind. Die Realität ist jedoch erdrückend trist. Obendrein versprüht Terence als Blackie nicht sein übliches Charisma, sondern ist nüchtern, ernst und unnahbar. Es wundert mich nicht, dass Freibeuter der Meere zu den unbekannteren Werken des Duos gehört. Übrigens: Bud Spencer kneift manchmal seine Augen so weit zusammen, das ich mich frage, ob er überhaupt noch was sehen kann.

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