Hügel der blutigen Stiefel (1969, La collina degli stivali)
Der deutsche Titel lässt ein heftigeren, ernsten Western erwarten. Big Bud ballert zwar immer noch Leute weg, aber das Finale der Colizzi-Trilogie, die mit jedem Teil spaßiger wurde, ist ein ziemlicher Klamauk.

Indem er eine kleine Goldgräberstadt mit einer Bande von Ganoven terrorisiert, hat es der mächtige Honey Fisher geschafft, fast alle Schürfrechte von den Bewohnern an sich zu reißen. Auch vor Mord schreckt er nicht zurück. Ein einziger irischer Dickkopf wehrt sich gegen die Schurken, aber zum Glück sind da noch Cat (Spencer) und Hutch (Hill). Ich finde es witzig, dass Terence Hill in diesen Filmen Cat Stevens heißt, wie der bekannte Singer-Songwriter. Dessen Debütalbum „Matthew and Son“ kam gute sieben Monate vor Dio Perdona… Io no! – dem ersten Teil der Trilogie – heraus. Irgendwer von den Verantwortlichen war wohl ein Fan des damals noch neuen Sängers.

Wodurch sich der Film ein wenig von den Durschnitts-Italo-Western absetzen kann ist die Zirkustruppe, bei der Cat auf der Flucht Unterschlupf findet, und die einen großen Teil der Handlung ausmacht. Bei Tarantinos Inglourious Basterds habt ihr gesehen, wie ein Kinosaal verwendet wird, um sich von Übeltätern zu entledigen. Hier sehr ihr, wie ein Zirkuszelt dafür verwendet wird. Am Ende kommt aus dem Nichts eine Saloon-Schlägerei, die auch deshalb aufgesetzt wirkt, weil gerade noch alle schwer bewaffnet waren.

Die Musik ist nicht mehr so gut wie bei den vorigen Filmen und manchmal richtig unpassend. Ansonsten macht Hügel keine wirklichen groben Fehler, aber das was er macht, hat man schon deutlich besser gesehen. Wer sich einen leichtfüßigen Italo-Western mit einigen Actioneinlagen ansehen will, macht hier nichts falsch, auch wenn der Film meilenweit entfernt ist von der Westernkomödie par excellence: Die rechte und die linke Hand des Teufels. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.
