Bud Spencer Marathon Nr. 13: Sie nannten ihn Plattfuss

Sie nannten ihn Plattfuss (1973, Piedone lo sbirro)

Jetzt wird’s ernst(er)

Kommissar Rizzo, genannt „Plattfuß“, ist ein harter Cop mit weichem Herz, der Neapel wie seine Westentasche kennt. Er trägt nie eine Kanone bei sich, weil ihm seine Fäuste genügen. Diese Tatsache, wie auch Rizzos unorthodoxe Methoden, missfallen seinem neuen Vorgesetzten. Der junge Hauptkommissar verlangt von seinen Mitarbeitern, dass sie sich streng an die Regeln und das Gesetzbuch halten. Doch Neapel hat seine eigenen Regeln und als Rauschgifthändler aus Marseilles dort Fuß fassen wollen, sieht Plattfuß rot. Rizzo geht beim Verhör eines Verdächtigen zu weit und wird vom Dienst suspendiert. Doch er macht auf eigene Faust weiter und trifft sich sogar mit den alteinesessenen, vergleichsweise „ehrenhaften“ Anführern der örtlichen Camorra. Denn Rizzo ist jedes Mittel recht, das Rauschgift wieder von seinen Straßen zu bekommen.

Zur netten Abwechslung haben wir hier Bud Spencer mal als kompetenten, respektierten Cop in einem ernsthaften Kriminalfilm, der durch einige Prügeleien aufgelockert wird. Jawohl, Buddy gibt hier seine Version des loose cannon-Cops ab, einer Trope, die sich später zu einem Klischee entwickelt hat: Der unorthodoxe, taffe Cop, der über die Stränge schlägt und von seinem Vorgesetzten zurückgepfiffen werden muss. Anwälte, Bürokraten und andere Sesselfurzer sind dem loose cannon-Cop ein Dorn im Auge.

Nach den zwei Jahre zuvor veröffentlichten Dirty Harry und French Connection waren urban crime-Filme damals en vogue. Piedone lo sbirro ist nicht so hart wie die anderen italienischen Poliziotteschi-Filme, aber auch nicht so auf Spaß angelegt wie der übliche Spencer-Output. Die deutsche Syncho hat ein paar flapsige Sprüche eigebaut, aber nicht so viele, dass es ablenken oder den Ton des Films zu sehr verändern würde. Neben zwei netten, kleinen Autoverfolgungsjagden und ein paar guten Aufnahmen von Neapel kriegen wir außerdem noch eine wunderbare Titelmelodie, die erneut von Guido And Maurizio De Angelis stammt. Der erste der vier Plattfuss-Filme ist einer der besseren unter Spencers Solo-Werken und ich freue mich auch auf den zweiten Teil, den ich als den besten in Erinnerung habe.

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