Bud Spencer Marathon Nr. 16: Plattfuss räumt auf

Plattfuss räumt auf (1975, Piedone a Hong Kong)

Im zweiten Film der Quadrilogie ist Commissario Rizzo mittlerweile Leiter des Rauschgiftdezernats in Neapel. Nach Teil 1 hat Plattfuß sich das auch verdient, würde ich sagen. Sein Amtskollege in Washington Sam Accardo (Robert Webber) reist in Rizzos Heimatstadt und beklagt, dass der gesuchte Rauschgiftring den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist. Für Accardo und Plattfuß steht deshalb fest, dass es bei der Polizei einen Maulwurf geben muss, der die Gangster vor jedem Einsatz warnt.

© Constantin Film

Der bärige und bärtige Rizzo kümmert sich in Teil 2 noch weniger um das Regelbuch als im Vorgänger. Gerechtigkeit ist nun mal wichtiger als das Gesetz. Zuerst will er den neapoletanischen Drogenboss eigenhändig schnappen und danach macht er sich entgegen der ausdrücklichen Anordnung seines Vorgesetzten auf nach Asien, um dort die Identität des Maulwurfs herauszufinden. Denn Rizzo hat die Nase vom Kokain gestrichen voll! Widerwillig verbündet er sich mit einem scheinbaren Kriminellen (gespielt von Al Lettieri) und landet später sogar im Gefängnis.

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Diesmal geht es für Buddy und uns auf eine sehenswerte Dreiländertour im asiatischen Raum. Zunächst verfolgt Plattfuß eine Spur in Bangkok, dann ist er längere Zeit in Hongkong und schließlich geht es nach Macau. An diesen Schauplätzen bekommen wir schöne Aufnahmen von geschäftigen Straßen, Tempeln, Shows, einem Sumo-Kampf… Nach dem Erfolg von Todesgrüße aus Shanghai (Fist of Fury) mit Bruce Lee, der 1973 in Europa erschien und ebenfalls in Hongkong und Macau gedreht wurde, entschied man sich, Plattfuß bei seinem zweiten Auftritt nach Hongkong zu schicken.

© Constantin Film

Plattfuss in Hongkong, wie der Film sowohl bei seiner Wiederaufführung, auf Video, als auch bei seinen vielen Fernsehausstrahlungen genannt wurde, ist launiger als der erste Teil, aber nicht der übliche Klamauk. Es ist erneut ein sehr brauchbarer und einfach gestrickter Kriminalfilm der alten Schule, der abgesehen vom Setting alleine durch seinen Hauptdarsteller etwas Besonderes wird. Es wird mehr geprügelt als in Teil eins und die Action ist lustvoller in Szene gesetzt. Der zweite Piedone ist mein Lieblingsteil der Reihe und möglicherweise der beste Spencer Solo-Auftritt. Der Film macht einfach Laune, hat ein wenig James Bond-Flair und ist super inszeniert.

© Constantin Film

Übrigens #1: Wenn man in der ersten Hälfte der 1970er für seinen Film einen rüstigen Alpha-Mann als Gegenspieler brauchte, griff man gerne auf den Italoamerikaner Al Lettieri zurück, der in Plattfuss räumt auf den fragwürdigen Kumpan von Rizzo spielt. Lettieri hatte nicht nur einen Auftritt in The Godfather (Der Pate), sondern spielte auch neben John Wayne und Steve McQueen. Ebenso war er der Gegner von Charles Bronson in Mr. Majestyk (Das Gesetz bin ich), der kurz vor dem Bronson-Klassiker Death Wish (Ein Mann sieht rot) erschien. 1975 ist Lettieri leider an einem Herzinfarkt gestorben.
Übrigens #2: Im Finale des Films findet eine große Prügelei auf den Straßen Neapels statt, bei der man im Hintergrund ein Kino sieht. Vor diesem wird Il giustiziere della notte groß angepriesen, die italienische Fassung von Death Wish.
Übrigens #3: Wer sich mit Martial Arts auskennt, der weiß, dass thailändisches Muay Thai eine extrem gefährliche Kampfkunst ist. Umso lustiger ist es, wenn Plattfuß seine Gegner in Bangkok mit ein paar Faustschellen der Reihe nach außer Gefecht setzt.
Übrigens #4: Im James Bond-Abenteuer The Man with the Golden Gun von 1974 sehen wir ebenso Aufnahmen aus Bangkok, Hongkong und Macau.

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