Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel (1976, Il soldato di ventura)
Im spätmittelalterlichen Süditalien haben der bärenstarke, listige und ausgefuchste Söldner Hector Fieramosca (Spencer) und sein kleiner Gefolgstrupp ein riesiges Loch im Magen und sind auf der Suche nach neuen Gefechten. Zum Glück „finden“ sie einen Krieg zwischen Spaniern und Franzosen und müssen sich nun entscheiden, auf welche Seite sie sich schlagen sollen. Die Franzmänner haben die deutlich bessere Verpflegung, sind aber solch überhebliche Unsympathen, dass Hector beschließt, für die unterlegenen Spanier durchzustarten.

Als französische Ritter Hectors Männer und das italienische Volk allgemein beleidigen, muss die Ehre Italiens wiederhergestellt werden. Hector und sein Gefolge lassen sich zu Rittern schlagen und machen sich auf die Suche nach willigen Kämpfern, um gegen die Franzosen in einem Duell mit Schwertern, Lanzen und Streitkolben anzutreten. Ein Großteil des Films behandelt die Suche nach ehemaligen Mitstreitern und neuen Verbündeten. Im Finale sollen 13 Italiener 13 Franzosen gegenüberstehen. Das Ganze ist ein bisschen wie The Dirty Dozen auf lustig im Mittelalter.

Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel ist einer der unbekanntesten Spencer-Filme und gleichzeitig auch jener mit dem wahrscheinlich größten Budget. Viele Statisten und etliche Requisiten wurden aufgewendet, um ein authentisches, zeitgenössisches Flair zu erzeugen. Herausgekommen ist ein locker-klamaukiger, ziemlich amüsanter Film. Kann man schauen, muss man aber nicht.

Nach Westernheld, Piratenkapitän, Gangster, Polizist, Flugzeugpilot und Rennfahrer konnte Spencer nun auch Ritter zu seinen Leinwandberufen dazuzählen. Spencer machte eben richtige Jungen-Filme. Frauen sind maximal schmückendes Beiwerk. Hier verliebt sich zum Beispiel eine gerettete Dame in Hector, und als den Italienern fürs Duell ein Mann fehlt, will sie an seiner Seite kämpfen. Die Verliebte wird jedoch von Hector mit „Natürlich brauchen wir euch Frauen, aber nicht für diese Sache“ abgewiesen. Ich war mir sicher, dass sie im Finale wieder auftauchen und sich beweisen wird, dem war aber nicht so. Hector hat sie auf ihren Platz verwiesen und damit war die Sache erledigt.