Charleston – Zwei Fäuste räumen auf (1977, Charleston)
Wer kennt dieses Problem nicht: Man hat sich für ein paar Milliönchen einen Luxusdampfer gekauft, aber die Erhaltungskosten brennen einem ein Loch in die Tasche. So geht es auch dem unsympathischen, unbeherrschten, lauten Joe Lo Monaco, der am liebsten das Schiff versenken und die Versicherungssumme von fünf Millionen Pfund kassieren würde.

Das ist jedoch schwer umzusetzen, also heckt er mit seinem Anwalt eine andere Betrugsmasche aus: Lo Monaco gibt bekannt, seinen Dampfer für drei Millionen verkaufen zu wollen. Gleichzeitig soll der Anwalt vorgeben, einen Dampfer der selben Bauart zu suchen und bereit zu sein, fünf Millionen dafür hinzublättern. Nachdem sich ein Käufer mit Aussicht auf zwei Millionen Pfund Profit gefunden hat, würde der Anwalt den Kaufvertrag für fünf Millionen nicht abschließen. Doch die zwei haben nicht mit dem smarten und erfolgreichen Gentleman-Gauner Charleston (Spencer) gerechnet. Dieser heckt einen eigenen Plan aus, tut sich mit Scotland Yard-Inspektor Watkins (Herbert Lom) zusammen, und legt sie mit seinen Freunden gewaltig aufs Kreuz.

Das einzig positive, was mir hier einfällt, ist, dass die Handlung etwas komplexer ausfällt als in den anderen Spencer-Filmen. Charleston ist in etwa The Sting (1973, Der Clou) auf schlecht. Man kann diese Aneinanderreihung von langweiligen Szenen absolut niemandem empfehlen. Zumindest hat er mich auf die Idee gebracht, mir nach sehr langer Zeit The Sting mit Robert Redford, Paul Newman und Robert Shaw wieder einmal anzusehen. Ein großartiger Film, ganz im Gegensatz zu dem hier. Ist es unfair, Charleston mit dem siebenfachen Oscar-Gewinner zu vergleichen? Sicher, aber auch ohne den direkten Vergleich würde Charleston abstinken, der möglicherweise der vernachlässigbarste aller Spencer-Werke ist. Besonders ärgerlich ist ein flacher Running Gag, bei dem Lo Monaco zu dumm zum Telefonieren ist.