Der Bomber (1982, Bomber)
Der ehemalige Profiboxer Buddy Graziano (Spencer) ist Schiffskapitän, doch der Dampfer gehört nicht ihm und wird geschrottet. Er will einen neuen Job, egal welchen, Hauptsache er darf wieder zurück auf die hohe See. Buddy trifft auf Jerry, der mehr schlecht als recht einen sehr bescheidenen Boxstall betreibt. Dadurch zieht Jerry den Unmut von Amerikanern eines Militärstützpunkts auf sich, die ebenfalls einen Boxer ins Rennen schicken, Gegner bestechen und andere illegale Aktivitäten betreiben. Sie kooperieren mit der Mafia, die gegnerischen Boxern sogar die Hände kaputtschneiden.
Buddy war früher als der „Bomber“ bekannt, bis er gegen Rosco Dunn, dem aktuellen Trainer der amerikanischen Boxstaffel, seine einzige Niederlage einsteckten musste. Den Bomber packt seine alte Boxleidenschaft wieder und so schafft es Jerry schließlich ihn zu überreden, bei ihm als Trainer mitzumachen. Bei einer Schlägerei in einem Gasthaus wird Bud auf den 20-jährigen Giorgio aufmerksam, in dem er das Zeug zu einem Boxprofi erkennt. Giorgio schlägt sich mit kleinen Geschäften durchs Leben und lässt sich von Buddy trainieren, um gegen Rosco Dunns Boxer anzutreten. Doch die Amerikaner und Mafiosi kämpfen nicht mit fairen Mitteln und wollen Giorgio lieber als ihren Geldeintreiber sehen.

Von all den Spencer-Filmen hatte ich für Der Bomber seit jeher ein besonderes Faible. Er ist wie eine Version von Sie nannten ihn Mücke, die ich lieber mag. In beiden Filmen spielt Spencer eine ehemalige Sportlegende, die sich enttäuscht von ihrer Karriere zurückgezogen hat und heute als Kapitän arbeitet, der gezwungen wird, an Land zu gehen. In beiden Filmen hat Spencer einen sozialen Auftrag, hilft Underdogs und lässt sich überreden, als Trainer an alte Erfolge anzuknüpfen. Beide Filme haben dieselbe Struktur und einen melancholischen Touch. Während die kriminellen Machenschaften der amerikanischen Soldaten in Sie nannten ihn Mücke nur angedeutet waren, liegen sie hier offen auf dem Tisch.

Der Bomber ist ein sehr sympathischer Sportfilm, bei dem man den liebenswerten Underdogs fest die Daumen drückt. Wie Buddy Graziano, eine Legende vergangener Tage, seine alte Leidenschaft wieder findet, dabei eine alte Rechnung begleicht und den Ruhm seiner Glanzzeit wieder spüren darf, hat was schön Sentimentales. Wenn die dauernden Slapstick-Gags und der quasselnde Comic-Relief-Charakter Jerry nicht wären, ginge Der Bomber glatt als Sportdrama durch. So ist es ein amüsanter Sportfilm mit weniger Prügeleinlagen als sonst, dafür wird im Ring richtig zugeschlagen. Der Film ist kindertauglich, aber nicht kindisch oder so seicht wie etwa Banana Joe oder Der Grosse mit seinem ausserirdischen Kleinen.

Was ich auch noch erwähnen will, ist der herrlich kitschige rosa Buggy, bei dem manch einem das kalte Kotzen kommen mag – Ich dagegen finde das Teil bombig! Oliver Onions hatten diesmal den Song „Fantasy“ abgeliefert, welcher einer ihrer besten ist und im Film immer wieder eingespielt wird. Dazu gibt es noch eine zweite markante Melodie, die an die Rocky-Titelmelodie angelehnt ist.
Ein Kommentar zu “Bud Spencer Marathon Nr. 30: Der Bomber”