Die Miami Cops (1985, Miami Supercops (I poliziotti dell’ottava strada))
Vor sieben Jahren wurden bei einem Bankraub von drei Männern 20 Mio. Dollar entwendet. Es war der einzige Fall, den die Top-Polizisten Doug (Terence Hill) und Steve (Spencer) nie restlos aufklären konnten. Steve ist heute Fluglehrer und will von seinem alten Job nichts mehr wissen. Doug behauptet, ihr Chief sei ermordet worden und lockt seinen ehemaligen Partner so zurück. Von einem der Bankräuber wurde eine verkohlte Leiche gefunden, von einem anderen fehlt jede Spur und der dritte wurde kürzlich aus dem Gefängnis entlassen und gleich darauf ermordet. Doug und Steve ermitteln und hegen den Verdacht, dass ein Mitglied der High Society einer der drei Bankräuber ist und sich einer Gesichts-OP unterzogen hat.

Nachdem Vier Fäuste gegen Rio an den Kinokassen enttäuschte, wurde hier eine Kurskorrektur vorgenommen, die sich aber als falsch herausstellen sollte. Spencer und Hill, die auf ernst machen und amerikanische Fernsehkrimis nachahmen, hat noch weniger Leute interessiert. Der Comedy-Anteil ist bei Die Miami Cops gewaltig zurückgeschraubt. Ergebnis ist ein schablonenhafter Fernsehfilm, den man im Kino gezeigt hat. Der Stil, die Titelmelodie und sogar das Intro des Films sind der damaligen Hitserie Miami Vice nachgeahmt.

In die Stadt Miami dürften die italienischen Filmschaffenden um Spencer und Hill richtig vernarrt gewesen sein, denn sie kehrten immer und immer wieder in die Stadt zurück. Ich glaube auch, mich erinnern zu können, dass einer der Verantwortlichen meinte, dass Dreharbeiten in Miami damals finanziell günstig waren. 1977 wurde für Zwei ausser Rand und Band in Miami gedreht, danach für Zwei sind nicht zu bremsen (1978), Bud, der Ganovenschreck (1983), Zwei bärenstarke Typen (1983), Die Miami Cops (1985), Aladin (1986), Wenn man vom Teufel spricht (1991) und für die Serie Zwei Supertypen in Miami (1991-1993)

Bud Spencer spielte, wie gesagt, Steve und Terence Hills Figur heißt Doug. Nicht dass Charakternamen in diesen Filmen jemals wichtig gewesen wären, aber wenn schon bei der Namensgebung der Figuren geschludert wird, dann ist das wohl bereits ein erstes Indiz für eine schwache Produktion. „Doug“ klingt weich und runder und würde somit zu Spencer passen (der zuvor bei Zwei bärenstarke Typen den Namen Doug bekam), während „Steve“ zu einem aufgeweckten, schlanken Terence Hill passen würde. Am Ende des einfallslosen Films kommt es zu einer Schießerei in einer Lagerhalle, bei der niemand ernsthaft verletzt wird. Das Ergebnis einer Schießerei ist nicht, dass Leute in Öl ausrutschen und ihnen leere Holzkisten auf den Kopf fallen, sondern aufgeplatzte Körper und verlorene Leben. In einer Komödie ginge das durch, aber hier ist es unpassend. Also entweder eine Prügelei oder eine richtige Schießerei – So ein Mittelding braucht keiner.

Für Spencer und Hill war damals nach achtzehn Jahren gemeinsamer Leinwandarbeit und stetig sinkenden Einnahmen offenbar endgültig die Luft draußen. Spencer machte noch den Kinderfilm Aladin und wechselte danach ins Fernsehfach, in dem er mit wenigen Ausnahmen bis zum Karriereende blieb. Der zehn Jahre jüngere Terence Hill machte einige Zeit später dasselbe, und wurde dort als Don Matteo sehr erfolgreich.