Fearless Hyena Part II
Deutscher Titel: Superfighter 2
Originaltitel: Long teng hu yue
Englischer Titel: Fearless Hyena Part II
Alternativtitel: Superfighter II (dt.)
Erstveröffentlichung: 1983
Deutsche Erstveröffentlichung: 1989 (VHS-Video)
Laufzeit: 92 Min.
Empfohlene Heimversion: Deutschland und Japan sind die einzigen Länder, in denen der Film auf Blu-ray veröffentlicht wurde (Stand August 2021). Wenn ihr weder Kantonesisch noch Japanisch könnt, ist die deutsche Blu-ray „Superfighter II“ die bessere Wahl.
—
Die Ching Familie ist auf der Flucht vor einem verfeindeten Clan. Warum dieser Konflikt existiert, wird uns wieder einmal nicht verraten. Zwei mächtige Krieger, genannt die „Himmel und Erde Teufel“ haben jedenfalls die Spur aufgenommen.

Ching Lung (Jackie) ist faul und arbeitslos und lebt bei seinem Vater. Er kämpft gerne, verdient Geld mit Wetten und für das tägliche Brot stiehlt er schon mal seinem Nachbarn etwas Kleinvieh. Aus uns nicht bekannten Gründen ist er ein großartiger Kung-Fu-Kämpfer. Wir müssen wohl annehmen, dass sein Vater sein Lehrer war.

Ching Lungs Bruder ist noch fauler als er und lebt weit entfernt. Als die Himmel und Erde Teufel ihren Vater schließlich finden, glauben sie, den letzten überlebenden Ching endlich auslöschen zu können. Aber der hat sich fortgepflanzt, ohne das an die große Glocke zu hängen, und Ching Lung und sein Bruder nehmen den Kampf gegen die Kung-Fu-Teufel auf.

In der ersten Stunde wird allerdings kaum gekämpft und es gibt viele Szenen mit allerlei Unsinn und Comedy. Der Film ist ein zusammenhangsloser Murks und ein komplett vernachlässigbarer Eintrag im Jackie-Œuvre. Erst in den letzten dreißig Minuten gibt es einige Tote und akzeptable Kampfszenen.

Fearless Hyena Part II ist eine weitere, billige, einfallslose Lo-Wei-Produktion, die jedoch diesmal nicht eigen oder gar exotisch genug ist, um irgendwie interessant zu sein. Das Ganze wirkt, als wolle jemand mit viel Inkompetenz an die Erfolge von Snake in the Eagle’s Shadow und Drunken Master anknüpfen. Auch hier wurde Kung-Fu-Action mit Humor und Slapstick kombiniert, aber jedes Feingefühl und Intelligenz wird schmerzlich vermisst.

Entgegen anderer Meinungen finde ich jedoch nicht, dass man es dem Film stark anmerkt, dass Jackie während der Dreharbeiten irgendwann abgehauen ist. Sehr viel spannender als dieser sehr unterdurchschnittliche Film ist jedenfalls das, was sich bei der Produktion hinter den Kulissen abspielte. Golden Harvest hatte ihr Angebot, Jackie unter Vertrag zu nehmen, mittlerweile auf 2,7 Mio. HK-Dollar erhöht, und sollte später sogar 4,2 Mio. hinlegen. Glaubt man der ersten Autobiographie von Jackie Chan – und ich sehe keinen Grund ihr nicht zu glauben -, dann hatte Lo Wei einen seiner Mitarbeiter angewiesen, den Vertrag zwischen Wei und Jackie zu Ungunsten des jungen Darstellers zu fälschen. Jackie und sein Manager hatten genug von Lo Weis schlechten Filmen und seinem Missmanagement von Jackies Karriere. Da sie die nachträgliche Vertragsbearbeitung beweisen konnten, verließen sie Wei und fanden ihr Glück bei Golden Harvest. Dort entstand dann als erstes der Megahit The Young Master (J.C. Marathon Nr. 14). Lo Wei veröffentlichte Fearless Hyena Part II erst, nachdem Jackie schon lange weg war. Angeblich soll dieser sogar versucht haben, die Veröffentlichung des Films gerichtlich zu unterbinden.
—
Bewertung:







