Wheels on Meals
Deutscher Titel: Powerman
Originaltitel: Kuai can che
Englischer Titel: Wheels on Meals
Alternativtitel: Der Powerman, Powerman I (dt.), Spartan X (jap.)
Erstveröffentlichung: 1984
Deutsche Erstveröffentlichung: 1987
Laufzeit: 109 Min.
Empfohlene Heimversion: Für die UK-Blu-ray von Eureka wurde eine 2K-Restauration unternommen. Leider fehlt der Audiokommentar von Bey Logan, der auf der ebenfalls britischen DVD von Hong Kong Legends dabei war. Derselbe Audiokommentar findet sich auf der deutschen Blu-ray.
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Thomas (Jackie) und David (Yuen Biao) sind zwei junge Chinesen, die in Barcelona einen Foodtruck betreiben. Die zwei besten Freunde leben zusammen und trainieren gemeinsam. Ihr alter Kumpel Moby (Sammo Hung) versucht sich stattdessen als aufstrebender Privatdetektiv. Als ein Unbekannter Moby viel Geld anbietet, um eine gewisse Sylvia (Lola Forner) zu finden, geht die Jagd los.

Zufällig treffen auch Thomas und David auf Sylvia, und sind von der eleganten Schönheit verzaubert. Umso baffer sind die zwei jungen Männer, als sie Abends im Rotlichmilieu Fast Food verkaufen und dabei Sylvia wiedersehen. Sie beklaut ihren Freier und versteckt sich im Foodtruck bei David, der alles für sie machen würde. Thomas lässt sich dazu überreden, dass Sylvia bei ihnen übernachten darf. Die zwei Freunde bleiben ritterlich und standhaft, als sie ihnen Sex anbietet. Am nächsten Morgen ist das Geld Futsch und auch bei jeder weiteren Gelegenheit bestiehlt Sylvia die Leute. Moby wird ebenso von ihr beklaut.

Nicht nur der Möchtegern-Privatdetektiv, sondern auch dubiose Figuren in Anzügen sind hinter Sylvia her. Thomas und David freunden sich schließlich mit ihr an und geben ihr eine Chance auf ein ehrliches Leben. Von nun an darf auch sie auf Rollschuhen herumdüsen und Fast Food an Leute verteilen. Doch wer ist die Schöne wirklich?

Wheels on Meals ist erneut eine sehr sympathische Actionkomödie von Sammo Hung. Sie bietet sehr leichte, fast schon seichte Unterhaltung. Abgesehen von ein paar wenigen Gewaltspitzen und dem angeschnittenen Prostitutionsthema ist es ein absolut familientauglicher, harmloser Film. Es gibt relativ viel Action und – ungewöhnlich für einen Hongkong-Film – viele Verfolgungsjagden. Die Kämpfe sind meist kurz und die Witze zünden nicht immer. Die Freundschaft und Dynamik zwischen den Hauptfiguren ist jedoch nett dargestellt, mit den typischen kleinen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten.

Sammo Hung wollte dem Film ein ungewohntes Flair geben und drehte ihn komplett in Barcelona. Wir sehen viele schöne Aufnahmen der spanischen Stadt. Noch bezaubernder ist jedoch Lola Forner, die 1979 Miss Spanien war und und danach eine kleine Schauspielkarriere hinlegte. Zwei Jahre nach diesem Film trat sie erneut mit Jackie in Armour of God auf. Dass der Film nicht „Meals on Wheels“ heißt, was weit mehr Sinn machen würde, ist angeblich auf Aberglauben zurückzuführen. Zwei Produktionen von Golden Harvest, die mit dem Buchstaben „M“ begannen, waren zu der Zeit Flops an den Kinokassen (Hal Needhams Megaforce und Ménage à trois [Better Late Than Never]). Wheels on Meals war ein voller Erfolg und spielte in Hongkong satte 21,4 Mio. HK-Dollar ein. Was aber wahrscheinlich eher damit zu tun hat, dass es ein guter Film ist.

Highlight des Films ist das große Finale in einem stattlichen Schloss, wo die Bösewichte residieren. Da dürfen die drei Pekingoper-Brüder Jackie, Sammo und Yuen Biao wieder ihr Können zeigen. Jackies Kampf gegen den amerikanischen Kickboxing-Champion Benny „The Jet“ Urquidez wird gerne zu seinen besten Fights gezählt, auch von Jackie selbst. Entgegen anderslautenden Gerüchten dürften sich die beiden Leinwand-Kontrahenten sehr gut verstanden haben. Vier Jahre später traten sie in Dragons Forever wieder gegeneinander an.
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Bewertung:








