Jackie Chan Mega-Marathon LXXII

The Knight of Shadows

Deutscher Titel: The Knight of Shadows
Originaltitel: Shen tan Pu Song Ling
Englischer Titel: The Knight of Shadows
Alternativtitel: The Knight of Shadows: Between Yin and Yang
Erstveröffentlichung: 2019
Deutsche Erstveröffentlichung: 2019 (DVD und Blu-ray)
Laufzeit: 109 Min.
Empfohlene Heimversion: Ich gehe davon aus, dass die deutsche Blu-ray von Splendid in Ordnung ist.

Pu Songling (Jackie) ist ein etwas schrulliger, älterer Gelehrter, der mit einer Gruppe von freundlichen, kleinen Dämonen abgeschieden lebt. Er wäre gerne erfolgreicher Fantasy-Autor, hauptberuflich fängt er jedoch böse Dämonen ein und ist dabei sehr erfolgreich. Pu Songling ist so etwas wie ein Geisterjäger, doch statt einen Protonenstrahler schwingt er einen großen, magischen Pinsel, zeichnet Zaubersymbole in die Luft und fängt so die Dämonen in kleine Glasflaschen ein. Jahrzehntelang macht er das schon, damit die Menschen friedlich leben können.

Yan fei ist ein übereifriger, unerfahrener, junger Gesetzeshüter, der sich beweisen will. In einem Dorf verschwinden mehrere 16-jährige Mädchen. Yan fei stößt auf Pu Songling, der ihm zeigt, dass es sich um keinen menschlichen Kidnapper handelt. Die Dämonen können nur die wenigen sehen, deren „drittes Auge“ geöffnet wurde. Vom dritten Auge habt ihr vielleicht schon von einem Yoga-Lehrer gehört, der sich mit Chakren auskennt. Die Dämonin Xiaoqian stiehlt die Seelen der jungen Frauen, um nicht zu altern.

Caichen war einst ein trauriger Dämon, bis er sich in die menschliche Frau Xiaoqian verliebte. Dann kam es zu einem verhängnisvollen Rollentausch. Nun ist er ein Mensch (aber wenigstens mit Zauberkräften) und sie die Dämonin. Caichen ist ein gebrochener Mann, der nur einen Wunsch hat: Alles rückgängig und aus Xiaqian wieder einen Menschen zu machen. Doch diese glaubt nicht mehr an die Macht der Liebe und bevorzugt ihr Dämonendasein.

Wenn man das liest, klingt es eigentlich ganz passabel und so, als ob es ein netter Film sein könnte. Ist aber leider nicht so. The Knight of Shadows beginnt gleich mit einem riesigen CGI-Dämonenfisch und man weiß sofort, dass es einer dieser teuren Fantasy-Blockbuster ist, die in China seit dem Wirtschaftsaufschwung zuhauf produziert werden. Das bedeutet: Seichter Humor, der übliche Slapstick, aber auch ein paar eye candy-Szenen. Wer bunte, asiatische, sehr leicht verdauliche Fantasy-Kost mit kindischem Humor mag, der könnte The Knight of Shadows brauchbar finden. Zu Jackies Helfer-Dämonen gehört auch ein kleines Wesen, der seine Gegner mit mächtigen Fürzen betäubt.

Eine der wenigen guten Actionszenen ist der Kampf gegen einen Dämon, der in einem Laden spiegelnde Oberflächen nutzt, um seine Gegner von allen Seiten anzugreifen. Der Rest ist CGI-Overkill und sieht aus wie aus einem Videospiel. Die Figuren taugen ebenso wenig und sind schablonenhaft. Die vielen comic relief-Charaktere nerven. Jackie spielte zwar fast immer korrekte, aufrechte Saubermänner, aber die mussten nicht zwangsläufig Langweiler wie Pu Songling sein. Jackies Markenzeichen kommen hier nicht vor und er überlässt erneut seinen jüngeren Schauspielkollegen weitgehend das Feld. Man kann es auch so sehen: Die meisten Spätwerke in seiner Filmographie sind Filme mit Jackie Chan, aber keine Jackie-Chan-Filme.

Sowohl Helden als auch Dämonen fliegen und kämpfen im Wuxia-Stil herum. The Knight of Shadows ist ein komplett vernachlässigbarer Beitrag zum Xianxia-Genre (chinesische Fantasy). Man könnte sich stattdessen großartige Xianxia-Filme ansehen, die ohne Computergrafiken auskommen und zu Recht auch von cinephilen westlichen Fans und Kritikern hochgelobt werden, wie Tsui Harks unablässiges Effektspektakel Zu: Warriors from the Magic Mountain und A Chinese Ghost Story.

Bewertung:

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